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Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ)

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Veranstaltungen

Wieviel Psychologie verträgt das Energiesparen? Massnahmen zur Verhaltensänderung an einem Institut der Universität Freiburg i.Br.

Dr. Michael Scheuermann und
Dipl.-Math. Michael Stumpf
Universität Freiburg i.Br., Institut für Psychologie

Zusammenfassung:

Obwohl energiesparende Technik bereitsteht und deren wirtschaftlichen Vorteile auf der Hand liegen, zeigt sich oft nur geringe Verbreitung. Genauso lässt sich beobachten, dass Menschen sich weniger  energiesparend verhalten, als sie könnten. Im vorliegenden Beitrag wird in Form eines 'Werkstattberichts' ein Projekt vorgestellt, in dem technische Verbesserungen mit Massnahmen der Verhaltensänderung einhergehen und kombiniert werden.

Initiiert durch den Arbeitskreis „Nachhaltige Universität“ werden an der Universität Freiburg seit etwa Mitte 2006 in drei Einrichtungen Pilotprojekte zur sparsamen Verwendung von Res­sourcen (Strom, Gas/Wärme, Wasser) durchgeführt. Als finanzieller Anreiz gehen dabei erzielte Einsparungen in voller Höhe an die jeweilige Einrichtung. Ziel des Gesamtvorhabens ist insbesondere die Umsetzung gering- bzw. nicht-investiver Mass nahmen.

Das Institut für Psychologie hat als eine der drei Piloteinrichtungen beginnend mit November 2006 zunächst eine Vielzahl kleiner und gröss erer technischer Massnahmen ent­wickelt und umgesetzt. Zusätzlich spielten insbesondere die Entwicklung, Implementierung und Evaluation verhaltenswissenschaftlicher Massnahmen eine bedeutende Rolle. Dazu wurde zunächst das Verhalten der Mitarbeiter in einer Begehung des Gebäudes direkt erfasst. Ausserdem wurde eine Fragebogenerhebung durchgeführt, die verschiedene Komponenten des Energiesparverhaltens an einer Stichprobe von Studierenden und Mitarbeitern des Instituts für Psychologie der Universität Freiburg dokumentierte. Anschliessend wurden in Anlehnung an die Literatur zu psychologischen Determinanten des Energiesparens Interventionsmassnahmen entwickelt und diese in verschiedenen Abteilungen des Instituts umgesetzt. Im Anschluss an die Interventionsphase fanden eine zweite Begehung der Räume sowie eine zweite Fragebogenerhebung statt. Bei der Auswertung zeigten sich interessante Ergebnisse bezüglich der Wirksamkeit und Akzeptanz der eingesetzten Mass nahmen. So erreichten zwei der vier Interventionsgruppen sehr gute Leistungen hinsichtlich des Energiesparverhaltens bei zusätzlich vergleichsweise hoher Akzeptanz der Mass nahmen. Nicht überraschend ist daher, dass sich sowohl die technischen Mass nahmen als auch die Verhaltensänderungen der Nutzer in eindrücklichen Einsparergebnissen niederschlagen.

 

 

Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern (1988-2013)
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