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Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ)

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Veranstaltungen

Energetisch intelligente Mobilität: Welche Politikinstrumente bei Autofahrern und -käufern welche Verhaltensänderungen bewirken können

Dr. Peter de Haan
ETHZ, Institut für Umweltentscheidungen

Zusammenfassung:

Um fossile Energie (bzw. Treibhausgase) im Bereich der motorisierten individuellen Mobilität zu reduzieren, stehen die Handlungspfade der Nachfragereduktion, der Verminderung der Energieintensität dieser Energiedienstleistung, sowie der Umstellung auf CO2-ärmere Energieformen offen. Jedem dieser Handlungspfade lassen sich die möglichen Politikinstrumente aus der aktuellen politischen Debatte zuordnen. Und was oft nicht beachtet wird: Zu jedem dieser Handlungspfade gibt es ein jeweils unterschiedliches Zielpublikum. Der Autofahrer ist nicht mit dem - aus einer technologischem Innovationssicht einzig relevanten - Neuwagenkäufer zu verwechseln. Der Vortrag wirft einige Schlaglichter auf den aktuellen Neuwagenmarkt in der Schweiz sowie die soziodemographischen Eigenschaften der Konsumenten und ihre Akzeptanz von Massnahmen zur Erhöhung der Energieeffizienz. Aufgrund der in Befragungen erhobenen Präferenzen der Autokäufer werden die Grenzen möglicher Verhaltensänderungen abgesteckt. Die aktuell diskutierten möglichen Anreizsysteme beim Neuwagenkauf werden hinsichtlich ihres Wirkungspotentials eingeordnet. Ausserdem wird der klassische ökonomische Sichtweise erweitert, um zu einer Auslegeordnung aller direkten und indirekten Wirkungswege von Anreizsystemen beim Neuwagenkauf zu gelangen. Gegenübergestellt werden die beiden Strategien der Energieeffizienz durch innovative Antriebsstränge und/oder andere fahrzeugtechnische Neuerungen einerseits, und durch den vermehrten Einsatz von alternativen Treibstoffen anderseits. Fazit des Vortrags ist, dass ein verstärktes Engagement des Staates im Bereich der motorisierten individuellen Mobilität notwendig ist, weil die Energiepreise aktuell weiterhin als niedrig zu betrachten sind. Im Bereich der motorisierten individuellen Mobilität sind dabei CO2-Reduktionen zu sehr geringen Vermeidungskosten möglich. Die aktuell diskutierten Anreizsysteme beim Neuwagenkauf vermögen die Erreichung der Ziele von CO2-Gesetz und Kyoto-Protokoll nicht zu gewährleisten, erscheinen aber als ersten Schritt, dem weitere folgen müssten, notwendig.

 

 

Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern (1988-2013)
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