| Kontakt | Lageplan | Sitemap

Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ)

titelbild

Forschung

Tempo-30-Zonen und Verkehrsberuhigungsmassnahmen in der Gemeinde Köniz

Nachheruntersuchung und -befragung

Zusammenstellung der Massnahmen

Forschungsergebnisse aus der Schweiz und Deutschland

Das Wichtigste in Kürze

Die Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern hat von der Verkehrsabteilung Köniz (VEAK) den Auftrag erhalten, die Auswirkungen und die Akzeptanz von Tempo-30-Zonen zu untersuchen. Die vorliegende Studie stellt die eigenen Untersuchungsteile, die von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Grundlagen und die wesentlichen Fakten aus der Literatur zusammen.

Zusammenfassung

Die Einrichtung von Tempo-30-Zonen ist in der Schweiz seit 1989 gesetzlich möglich. Als Ziele für die Planung und Realisierung von Tempo-30-Zonen gelten vor allem die Erhöhung der Verkehrssicherheit und der Wohnqualität. Es sollen die Anliegen und Bedürfnisse aller NutzerInnen und der Anwohnenden der Quartierstrassen berücksichtigt sein. Die Bilanz von Tempo-30-Zonen in schweizerischer und deutscher Literatur ist im Gesamten positiv. Die gefahrenen Tempi gehen zurück und die Verkehrssicherheit nimmt zu, damit ergeben sich auch tendenziell positivere Einschätzungen der Wohnumfeldqualität. Bei fachgerecht realisierten baulichen Massnahmen tritt im Verkehrsfluss eine Verstetigungswirkung auf tieferem Geschwindigkeitsniveau ein, was sich leicht positiv auf die Luft- und Lärmemissionen auswirkt. Durch eine umfassende Planung und eine fachgerechte Anordnung und Dimension der unterstützenden baulichen Massnahmen lassen sich allfällig negative Folgen von Tempo-30-Zonen verhindern. Tempo-30-Zonen ohne Massnahmen werden von allen Quellen als wenig wirksam betrachtet und daher nicht unterstützt. In der Gemeinde Köniz bestehen aktuell 20 Tempo-30-Zonen mit einer durchschnittlichen Fläche von 14 ha. Eine Bevölkerungsumfrage im verkehrsberuhigten Quartier Buchsee-Mösli (354 Rückantwortende) gab Auskunft zur Akzeptanz der Zone und von verkehrsberuhigenden Massnahmen: Die Akzeptanz der Tempo-30-Zone ist hoch, und zwar bei allen Akteuren (Altersgruppen, Verkehrsmittel, Geschlechter). Tempo 30 ist das Wunschtempo von 80% der Befragten. Heute fühlen sich 94% der antwortenden QuartierbewohnerInnen „sicher“ oder „eher sicher“ auf ihren Quartierstrassen. 70% beurteilen die Wirksamkeit der Tempo-30-Zone als positiv für die Verkehrssicherheit. Stark zustimmend ist die Meinung der Buchsee-Mösli-Bewohnenden zu den bestehenden Projekten auf den Hauptachsen in der Gemeinde: 97% beurteilen den umgestalteten Neuhausplatz positiv, die Seftigenstrasse erreicht 76% positive Antworten. Befragt nach dem zukünftigen Handlungsbedarf auf Quartierebene meinen 67% der Befragten, die Gemeinde sollte „mehr“ oder „ eher mehr“ tun für die Verkehrsberuhigung in Quartieren. Bei der gleichen Frage nach dem Handlungsbedarf auf Hauptstrassen möchten 61% „mehr“ oder „ eher mehr“ für die Verkehrsberuhigung tun. Das Unfallgeschehen in fünf untersuchten Könizer Quartieren (drei davon haben heute Tempo-30-Zonen) hat sich seit der Einführung von Tempo-30-Zonen beruhigt. Alle drei verkehrsberuhigten Quartiere blieben in den Vergleichsjahren seit Einführung der Zone-30 unfallfrei.

Bericht Tempo-30-Zonen und Verkehrsberuhigungsmassnahmen in der Gemeinde Köniz (PDF Datei)

Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern (1988-2013)
© Universität Bern 14.11.2005 | Impressum