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Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ)

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Forschungsfeld Handeln lokal-regional

Kooperation im Landschaftsmanagement -
Institutionelle Strategien auf lokaler und regionaler Ebene

Ergebnisse

Die Ergebnisse und Erkenntnisse aus dem Forschungsprojekt sind in der Publikation Hammer, T. (Hg.) (2006) "Kooperation im Landschaftsmanagement - Institutionelle Strategien am Beispiel der Region Berner Oberland-Ost" zusammengefasst. Darin sind auch die verschiedenen im Projekt entstandenen Fallstudien beschrieben.

Über die Fallstudien hinweg sind folgende Erkenntnisse besonders hervorzuheben:*

  • Aus regionaler Sicht sind die Akteurstrategien
    im Landschaftsmanagement nicht als konkurrierend,
    sondern als komplementär zu betrachten
    und aufeinander abzustimmen. Diese Abstimmung
    kann über die kooperative Erarbeitung
    und Umsetzung eines Landschaftsentwicklungskonzepts
    erreicht werden, wenn dem Prozessmanagement
    entsprechende Mittel zur Verfügung
    gestellt werden.
  • Da die verschiedenen Akteure teils sehr unterschiedliche
    Ansprüche an das Gemeingut Landschaft
    stellen, ist Kooperation eine wichtige
    Voraussetzung für die gemeinsame Zielfindung
    sowie für die Erarbeitung und Umsetzung
    von Konzepten. Kooperation ist gerade in
    weichen Konzepten der institutionellen Steuerung
    zentral, da der Erfolg solcher Konzepte
    im Wesentlichen von der Bereitschaft der
    beteiligten Akteure, gemeinsam zu handeln,
    abhängt.
  • Neue kooperative Strategien wie die gemeinsame
    Erarbeitung und Umsetzung von regionalen
    Landschaftsentwicklungskonzepten (R-LEK)
    sind eine Möglichkeit, mit der zunehmend
    komplexeren gesellschaftlichen Multifunktionalität
    der Landschaft umzugehen. Kooperative Strategien
    stellen an die Akteure jedoch hohe Anforderungen
    und bedingen ein kompetentes Prozessmanagement,
    da unterschiedliche Interessen und
    Wertvorstellungen die Kooperation üblicherweise
    erschweren.
  • Ein regionales Landschaftsentwicklungskonzept
    wirkt v.a. mittelbar beispielsweise über die Koordination
    von Konzepten und Plänen, die Sensibilisierung
    der Akteure und das Unterstützen
    von Lernprozessen. Dies macht es schwierig, die
    Wirkungen auf die Landschaft kausal zu belegen
    und zu quantifizieren. Entsprechend wichtig
    ist es, Massnahmen zur Aufrechterhaltung und
    Sicherung der Qualität des Prozesses zu ergreifen.
  • Alte, im Verlauf der Zeit immer wieder angepasste
    Strategien im Landschaftsmanagement
    wie diejenige der Bergschaften in Grindelwald
    sind jedoch weiterhin sehr bedeutungsvoll für
    die Nutzung, die Pflege und den Erhalt der alpinen
    Kulturlandschaft.
  • Für den Erfolg neuer Konzepte der sanften,
    partizipativen und institutionellen Steuerung
    sind der Prozess und die Prozessgestaltung
    zentral. Der koordinierende Akteur muss hohen
    Anforderungen genügen. Neben dem Prozessmanagement
    hat er Aufgaben des Partizipationsmanagements
    und des Regionalmanagements
    zu übernehmen, so u.a. die Abstimmung
    mit über- und untergeordneten Konzepten und
    gesetzlichen Grundlagen. Der Erfolg solcher
    Konzepte hängt somit wesentlich vom koordinierenden
    Akteur ab. Sinnvoll ist, dass der koordinierende
    Akteur die Landschaft gesamtheitlich
    betrachtet und integrative, d.h. sektorenübergreifende
    Interessen verfolgt.


* gekürzt aus der Zusammenfassung zur Publikation Hammer, T. (Hg.) (2006) "Kooperation im Landschaftsmanagement - Institutionelle Strategien am Beispiel der Region Berner Oberland-Ost".

Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern (1988-2013)
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