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Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ)

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Forschungsgruppe Inter-/Transdisziplinarität

Internationale DACH-Kooperation

"Inter- und Transdisziplinarität - lernen für die Zukunft"


Wenn Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler interdisziplinär zusammenarbeiten, sind sie herausgefordert: Sie müssen ihre disziplinär geprägte Sichtweise als solche erkennen und mit anderen disziplinären Sichtweisen zu einem Ganzen verbinden. Dazu brauchen sie Fachkompetenz, Teamfähigkeit und die Fähigkeit zur Selbstreflexion sowie - nicht zuletzt - auch viel Zeit und Ressourcen. Versuchen sie dies zusätzlich auch mit Expertinnen und Experten aus der Praxis, mit Anwenderinnen und Anwendern, arbeiten sie also transdisziplinär, gilt es, nicht nur verschiedene wissenschaftliche Sichtweisen zu integrieren, sondern diese zusätzlich auch noch mit Sichtweisen aus der Praxis zu einer Gesamtsicht zusammenzuführen.

Grössere inter- oder transdisziplinäre Teams haben oft ein Management, das dafür zuständig ist, die Prozesse, die nötig sind für eine gute Zusammenarbeit und eine erfolgreiche Integration der Ergebnisse, in Gang zu bringen und zu begleiten. Auch ein solches Management stellt eine grosse Herausforderung dar: Nicht nur ist eine schwierige Aufgabe zu bewältigen, die Betroffenen können sich auch nicht speziell dafür ausbilden, finden kaum praktische Fachliteratur und sind in aller Regel auf sich alleine gestellt. Inter- und transdisziplinäres Arbeiten ist so oft auf jeder Ebene ein "learning by doing", bei dem die Beteiligten während des Arbeitens erfahren, wie die Prozesse der Zusammenarbeit und der Synthesebildung gefördert und gestaltet werden können und was diese Prozesse behindert.

In der Schweiz und auch im Ausland konnten in den letzten Jahren viele Forscherinnen und Forscher, z.B. im Rahmen des Schweizer SPP Umwelt, Erfahrungen machen sowohl in der inter- und transdisziplinären Zusammenarbeit und Synthesebildung als auch darin, inter- und transdisziplinäre Teams zu managen. Diese Erfahrungen sind wertvoll: Sie können künftigen Forscherinnen und Forschern die Arbeit erleichtern, sie können ihnen helfen, Fehler zu vermeiden und sie sind eine Fundgrube an Ideen und Anregungen, wie die inter- und transdisziplinäre Arbeit angepackt werden könnte. Allerdings müssen diese Erfahrungen, damit sie für Dritte genutzt werden können, gesammelt und aufbereitet werden - sonst nützen sie nur denen, die sie gemacht haben.

Dies nun ist das Ziel eines internationalen Vorhabens (DACH-Kooperation), das von folgenden Partnern getragen wird:

  • Schwerpunktprogramm "Mensch und globale Umweltveränderungen" der DFG (Deutsche Forschungsgemeinschaft):
    Prof. Hans Spada, Dr. Michael Scheuermann (Psychologisches Institut, Universität Freiburg i. Br.)

  • Förderschwerpunkt "Stadtökologie (Ökologische Konzeptionen für Städte)" des BMBF (Bundesministerium für Bildung und Forschung, Bonn):
    Prof. Jürgen Friedrichs, Kirsten Hollaender (Forschungsinstitut für Soziologie, Universität Köln)

  • Forschungsschwerpunkt "Kulturlandschaft" des BMWV (Bundesministerium für Wissenschaft und Verkehr, Wien):
    Prof. Max Krott (Institut für Forstpolitik, Forstgeschichte und Naturschutz, Universität Göttingen), Céline Loibl (Ökologie-Institut für angewandte Umweltforschung, Wien)

  • Schwerpunktprogramm Umwelt des SNF (Schweizerischer Nationalfonds):
    Prof. Ruth Kaufmann-Hayoz, Fürspr. Rico Defila und Dr. Antonietta Di Giulio (Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie, Universität Bern)

Im Sommer 1999 wurden die Forschenden aus diesen vier Umweltforschungsprogrammen zu ihren Erfahrungen befragt. Der Fragebogen deckte Bereiche ab wie den Einbezug von Personen aus der Praxis, die Aufgabenverteilung in einem Verbund, Verfahren für die Synthesebildung, Entwicklung eines "Wir-Gefühls", etc. Die Forschenden mussten sich jeweils zu ihrer Vorgehensweise und ihren Empfehlungen äussern. Die Antworten von über 250 Personen wurden ausgewertet und als Tipps für die Gestaltung inter- und transdisziplinärer Projektverbünde aufbereitet.

Resultat ist ein Handbuch "Forschungsverbundmanagement", das sich in erster Linie an Personen richtet, denen die Leitung oder das Management eines solchen Verbundes obliegt, und in zweiter Linie an Personen, die ein Forschungsprogramm gestalten oder begleiten.

Kontakt

Forschungsgruppe Inter-/Transdisziplinarität
E-Mail:

Kontaktperson
Dr. Antonietta Di Giulio
Telefon: +41 61 267 04 12

Anschrift (ab 2014):
Universität Basel, Programm MGU, Vesalgasse 1, CH 4051 Basel

Ende Oktober 2000 wurden die Zwischenergebnisse der DACH-Kooperation dem Zielpublikum präsentiert: Während 24 intensiven und lebendigen Stunden reflektierten Forschende, Mitglieder von Programmleitungen und Expertengruppen sowie Leitende von Projektverbünden aus drei Ländern die aus der Untersuchung abgeleiteten Tips vor dem Hintergund ihrer Erfahrungen und entwickelten sie weiter.

Interfakultäre Koordinationsstelle für Allgemeine Ökologie (IKAÖ) der Universität Bern (1988-2013)
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